Donnerstag, 30. April 2009

Stottern - Ein Hybrid?

Tom Weidigs aktuelle Ansicht zur Ursache des Stotterns:

I am going to shock my readers now, but I believe that stuttering is not just a brain disorder but also a behavioural disorder. The underlying cause is a brain abnormality leading to instable speech which then leads to association between stuttering and words, situations or people. And these associations can trigger stuttering without there being a neurological issue at that very instance. So 90% of your stuttering events might well NOT be of a neurological cause but you stutter because one of your associations have been triggered by a word, event or situation leading the brain to execute stuttering. I believe more and more that stuttering is a hybrid disorder.


Das Wichtigste sinngemäß ins Deutsche übersetzt: Stottern sei eine hybride Störung, beeinflusst durch Funktionsstörungen im Gehirn und anschließende Lernprozesse. Die Wechselwirkung lässt sich folgendermaßen beschreiben: A) Abnormes Sprechen tritt auf, bedingt durch Prozesse im Gehirn. B) Die Stotternde stellt eine Verbindung her zwischen diesem abnormen Sprechen und Wörtern, Situationen oder Personen, bei denen das Stottern auftritt. C) Die Funktionsstörungen im Gehirn, die das Stottern hervorrufen, verfestigen sich.

An sich eine treffende Erklärung, die die Diskussion über ENTWEDER Psyche/Erlernt ODER Physis/Gene beendet und zum Teil auch konform geht mit allgemeinen Erkenntnissen über die Entwicklung des Gehirns, wie sie z.B. Harald Welzer 2002 zusammenfasste. Mir fehlt bei Toms Logik allerdings ein Kettenglied zwischen A und B. Automatisch lernt sich diese Verbindung nicht, mit Harald Welzer gesprochen ist das, worauf es ankommt, die Kommunikation innerhalb der Gemeinschaft, in der die Stotternde aufwächst.

Ich selber finde diese verbreitete Erklärung plausibel: Ein Kind zeigt im Verlauf seiner Sprachentwicklung Unflüssigkeiten. Ob sein Gehirn jedoch dauerhaft Vernetzungen ausbildet, die zum Stottern führen, ist allein von den Reaktionen des sozialen Umfelds abhängig

1 Kommentar:

  1. Hmm ... ist natürlich schwierig endgültig zu beantworten aber ich tendiere zu Toms Theorie. Meiner Meinung nach ist in unseren Gehirnen irgendetwas falsch vernetzt ...

    AntwortenLöschen